Der Handwerkerbonus ist eine staatliche Förderung, die Privatpersonen finanzielle Unterstützung für bestimmte Handwerksarbeiten im eigenen Wohnbereich bietet. Ziel der Maßnahme ist es, Anreize für legale Beschäftigung im Handwerkssektor zu setzen und den Erhalt sowie die Modernisierung von Wohnraum zu fördern. Der Bonus wurde zuletzt im Jahr 2024 wiedereingeführt und erfährt 2025 eine Fortsetzung mit leichten Anpassungen. Pro Antragsteller und Wohneinheit können bis zu 1.500 Euro als Zuschuss beantragt werden, wobei 20 % der förderfähigen Arbeitskosten erstattet werden.
Voraussetzungen für den Handwerkerbonus
Nicht jeder kann den Handwerkerbonus beantragen, da klare Kriterien für die Anspruchsberechtigung festgelegt wurden. Die Förderung richtet sich an Privatpersonen, die bestimmte Arbeiten in ihrem Haupt- oder Nebenwohnsitz durchführen lassen. Dabei sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Der Antragsteller muss volljährig sein und seinen Wohnsitz in Österreich haben.
- Gefördert werden ausschließlich Arbeitsleistungen, nicht aber Material- oder Entsorgungskosten.
- Die durchgeführten Arbeiten müssen in bestehenden privaten Wohn- oder Lebensbereichen erfolgen – Neubauten sind nicht förderfähig.
- Die Kosten der Arbeitsleistung müssen mindestens 250 Euro (netto) betragen, um eine Mindestförderung von 50 Euro zu erhalten.
- Der Antrag kann pro Person und Wohneinheit einmal jährlich gestellt werden.
- Die Arbeiten müssen durch ein in Österreich registriertes Unternehmen mit entsprechender Gewerbeberechtigung durchgeführt werden.
Wichtig ist, dass der Antragsteller als Rechnungsempfänger fungiert. Die Förderung wird nur auf Rechnungen ausgestellt, die auf den Namen des Antragstellers lauten und eindeutig die erbrachten Arbeitsleistungen ausweisen.
Welche Arbeiten werden gefördert?
Der Handwerkerbonus deckt eine breite Palette von Handwerksleistungen ab, die sich auf die Renovierung, Sanierung oder Modernisierung bestehender Wohnräume beziehen. Materialkosten werden nicht gefördert, sondern ausschließlich die Kosten für Arbeitsleistungen.
Zu den geförderten Tätigkeiten zählen unter anderem:
- Bauliche Sanierungsmaßnahmen:
- Erneuerung von Fassaden, Dächern und Mauern
- Einbau von wärmedämmenden Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
- Austausch oder Instandsetzung von Fenstern, Türen und Toren
- Arbeiten an der Gebäudestruktur, wie Mauerwerkssanierungen
- Maler- und Tapezierarbeiten:
- Innenraumgestaltung durch Malerbetriebe
- Tapezieren von Wänden und Decken
- Lackierarbeiten an festen Bauelementen
- Boden- und Fliesenarbeiten:
- Verlegen von Parkett, Laminat, Fliesen oder Teppichböden
- Abschleifen und Versiegeln von Holzböden
- Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationen:
- Austausch und Modernisierung von Sanitäranlagen
- Installation neuer Heizungsanlagen (außer fossile Heizungen)
- Elektroinstallationen und Verkabelungen innerhalb des Wohnbereichs
- Einbau von Smart-Home-Systemen zur Energieoptimierung
- Tischler- und Schreinerarbeiten:
- Maßgefertigte Einbauküchen und Einbaumöbel
- Treppen- und Geländermontagen
- Reparaturen und Erneuerungen an Türen und Fenstern
- Außenbereiche:
- Sanierung von Terrassen und Balkonen
- Wintergärten, Überdachungen und Verandaerweiterungen
- Begrünung von Dächern und Fassaden
Die Liste ist nicht abschließend. Es empfiehlt sich, vor Beauftragung eines Handwerksbetriebs auf der offiziellen Website des Handwerkerbonus zu überprüfen, ob eine geplante Maßnahme förderfähig ist.
Antragsverfahren: Schritt für Schritt zur Förderung
Die Beantragung des Handwerkerbonus erfolgt ausschließlich online über die offizielle Plattform www.handwerkerbonus.gv.at. Der Prozess ist einfach gestaltet, jedoch sind einige Punkte zu beachten:
- Durchführung der Arbeiten:
Der Handwerksbetrieb muss die Arbeiten nachweislich durchführen und eine ordnungsgemäße Rechnung ausstellen. - Rechnungslegung:
- Die Rechnung muss auf den Namen des Antragstellers lauten.
- Sie muss die Arbeitsleistungen getrennt von Materialkosten ausweisen.
- Sie muss mit einem Zahlungsnachweis (z. B. Banküberweisung) belegt sein.
- Einreichen des Antrags:
- Der Antrag wird über das Online-Portal eingereicht.
- Erforderlich sind:
- Kopie der Rechnung
- Zahlungsnachweis
- Lichtbildausweis oder ID Austria zur Identifikation
- Prüfung und Auszahlung:
- Die Behörden prüfen den Antrag und bestätigen die Förderung.
- Die Auszahlung erfolgt innerhalb weniger Wochen direkt auf das angegebene Bankkonto.
Wichtige Fristen für den Handwerkerbonus
Die Fristen sind entscheidend, um die Förderung nicht zu verpassen:
- Antragszeitraum für 2025: 1. März 2025 bis 28. Februar 2026
- Arbeiten müssen bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein.
Da die Mittel begrenzt sind und nach dem „First come, first served“-Prinzip vergeben werden, ist eine frühzeitige Antragstellung ratsam.
Häufige Fehler und Stolperfallen bei der Antragstellung
Obwohl das Verfahren relativ unkompliziert ist, passieren häufig Fehler, die zu einer Ablehnung des Antrags führen. Zu den häufigsten Stolperfallen gehören:
- Fehlende Trennung von Material- und Arbeitskosten auf der Rechnung
- Barzahlungen ohne offiziellen Beleg – nur Zahlungen mit Banknachweis sind gültig
- Rechnung auf eine andere Person oder falsche Adresse ausgestellt
- Nicht förderfähige Maßnahmen beauftragt – es lohnt sich, im Vorfeld abzuklären, ob die gewünschte Handwerksleistung förderfähig ist
- Verspätete Antragstellung, wenn das Budget bereits ausgeschöpft ist
Wer diese Punkte beachtet, hat hohe Chancen, die Förderung erfolgreich zu erhalten.
Überblick der Förderhöhen
Arbeitskosten (netto) | Förderung (20 %) | Maximal förderfähiger Betrag |
---|---|---|
250 € | 50 € | Mindestförderung |
1.000 € | 200 € | |
3.000 € | 600 € | |
7.500 € | 1.500 € | Maximale Förderung |
Wichtig: Pro Jahr können mehrere Rechnungen eingereicht werden, jedoch gilt eine maximale Förderung von 1.500 € pro Person und Wohneinheit.
Frühzeitige Antragstellung lohnt sich
Der Handwerkerbonus ist eine bedeutende Fördermaßnahme, die private Haushalte entlastet und Anreize für legale Handwerksarbeit schafft. Durch die finanzielle Unterstützung von bis zu 1.500 € pro Jahr können viele Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten günstiger umgesetzt werden. Wer den Bonus nutzen möchte, sollte sich frühzeitig informieren, Rechnungen korrekt ausstellen lassen und den Antrag so bald wie möglich einreichen, um sich die Fördermittel zu sichern.
Weitere Informationen und Antragstellung unter: www.handwerkerbonus.gv.at