Parallel zur Erstellung Ihres Businessplans sollten Sie als Gründer eines neuen Unternehmens beziehungsweise als Gründer nach der Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens einen Finanzplan erstellen. Teil dieses Finanzplans ist wiederum der Kapitalbedarfsplan. Er gibt eine Prognose dessen wieder, wie sich die betrieblichen Kosten in Zukunft zusammensetzen werden (Mieten, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Wareneinsatz, Fahrzeuge, Personalkosten etc.).
Neben den betrieblichen Ausgaben spielen natürlich auch die privaten Ausgaben eine entscheidende Rolle, die ja neben der Geschäftsgründung weiterhin mit laufen. Die Summe dieser betrieblichen und der privaten Ausgaben ergibt die Gesamtausgaben und damit den Kapitalbedarf.
Welche Ausgaben müssen Sie für Ihre betrieblichen Anlaufkosten berechnen?
Gerade beim Gründen eines neuen Unternehmens fallen zusätzliche Einmalkosten an, die Sie vorab klären und deren finanziellen Bedarf Sie kalkulieren sollten.
Mit der Gründung fallen etwa
- langfristige Ausgaben für Grundstück, Gebäude, Büroräumlichkeiten, Lagerräumlichkeiten, Maschinen, Fahrzeuge usw. an.
- mittelfristige Ausgaben für die Einrichtung der Büroräumlichkeiten, des ersten Material- und Warenlagers, für etwaige Außenstände und andere finanzielle Belastungen in der Gründungsphase an.
Sie sollten auch immer einer Reserve für Unvorhergesehenes einbehalten, so dass Sie nicht plötzlich in finanzieller Bedrängnis sind. Schätzen Sie aus diesem Grund die Betriebsmittel in etwa ein, denn gerade der Bedarf an Betriebsmitteln wird vielfach unterschätzt. (Wann geht die erste Kundenzahlung ein? Wie groß ist das erste finanzielle Polster? Wie teuer ist die Gründung? Welche Kosten fallen schon in der Zeit vor dem Unternehmensstart an?)
Zur Vorlage: Der Kapitalbedarfsplan
Die Finanzierung der Unternehmensgründung müssen Sie in der Regel in Österreich nicht gänzlich aus der eigenen Tasche bezahlen, da zahlreiche Förderungen und Subventionen gerade Neugründer in der schwierigen Phase unterstützen. Dennoch sollten Sie herausfinden, wo Sie bares Geld sparen können.
- Artikel wie Büroeinrichtungen, Maschinen, Fahrzeuge etc. kosten teilweise bedeutend weniger als neuwertige Artikel, wenn sie gebraucht gekauft werden. Bedenken Sie jedoch, dass die Qualität der Waren dennoch stimmen muss.
- Das Leasing von Fahrzeugen und teilweise auch Maschinen und anderen Geräten kann den Gründungsetat spürbar entlasten.
- Ihre Mitarbeiter sollten Sie zum umweltbewussten Umgang mit Energie und Ressourcen animieren.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Kosten im Laufe Ihrer Gründung auf Sie zukommen, dann können Sie immer Informationen und Hilfe in Ihrer zuständigen Wirtschaftskammer einholen. Der Gründerservice ist gezielt auf Probleme und Fragen aus dem Bereich der Neugründung und Übernahme eingestellt. Ihre Investitionen sollten auf jeden Fall aus sicherem Boden entspringen, nehmen Sie also Kontakt mit dem Gründerservice auf und wenden Sie sich bereits am Beginn der Gründung vertrauensvoll an einen Steuerberater Ihrer Wahl.