Die Idee ist ausgereift. Und sie ist gut. Fehlt nur noch das nötige Kleingeld, um loszustarten? Doch worauf sollten Jungunternehmer bei der Finanzierung achten?
Junge Unternehmer haben mehrere Möglichkeiten, ihr Projekt zu finanzieren – auch dann wenn nicht genügend Eigenkapital für den Start vorhanden ist. Wesentliche Grundlage, um entweder ein Darlehen von einem Kreditinstitut, ein Gründerstipendium oder eine Förderung zu erhalten, ist ein ausgereifter Businessplan mit Investitionen bzw. Ausgaben und voraussichtlichen Einnahmen. Der Businessplan sollte am besten gemeinsam mit einem Experten, also mit einem Wirtschaftsberater, erarbeitet werden. Ist dieser Schritt getan, geht es daran, frisches Kapital zu erhalten. Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, die Geschäftsidee zu finanzieren:
- Kredite und Darlehen von Kreditinstituten
- Private Darlehen
- Förderungen von EU, Bundesländern oder Kommunen
- Gründerstipendien
Kredite und Darlehen für Gründer
Der gängigste Weg, um an das fehlende Kapital zu kommen, ist jener über die Bank: Sie vergibt Darlehen an Jungunternehmer. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Businessplan einer Überprüfung durch die Sachverständigen der Bank standhält. Wenden Sie sich am besten an Ihre Hausbank, mit der Sie bereits länger zusammenarbeiten. Dann erhalten Sie am ehesten ein Darlehen zu günstigen Konditionen.
Lassen Sie sich jedoch von mehreren Banken ein Angebot erstellen und vergleichen Sie die Konditionen. Wesentliche Kriterien für einen Vergleich dieser Angebote sind der effektive Zinssatz – also die Kosten für den Kredit pro Jahr – und Extras wie kostenlose Sonderzahlungen oder Möglichkeiten, die Auszahlung für ein bis drei Monate auszusetzen, wenn es zu Beginn mit dem Geld knapp werden sollte.
Förderungen von der Europäischen Union, vom Staat oder Land
Es existieren eine ganze Reihe von Förderstellen, an die sich junge Gründer wenden können. Dabei wird meist nicht direkt Kapital verliehen, sondern die Garantie für das aufgenommene Darlehen übernommen. Das bedeutet, dass die Förderstelle ganz oder zum Teil dafür einsteht, falls das Darlehen nicht zurückgezahlt werden kann. Förderungen gibt es vom Bund, von Ländern, Kommunen oder von der Europäischen Union.
Ein geförderter Kredit oder ein Startgeld ermöglichen es Jungunternehmern, ihre Geschäftsidee umzusetzen. Auch eine Kombination von verschiedenen Förderungen ist möglich. Um eine Unternehmensgründer-Förderung zu erhalten, braucht es allerdings ein stichhaltiges Konzept und einen lückenlosen Businessplan. Das garantiert den langfristigen Erfolg einer Unternehmung.
Gründerstipendien für die Gründungsphase
Es gibt eine Reihe von privaten und öffentlichen Gründerstipendien, die Geschäftsideen auswählen und sie beispielsweise durch monatlich ausbezahlte Geldbeträge für den Lebensunterhalt während der Gründungsphase oder mit einmaligen Beträgen für Sachausgaben unterstützen. Meist werden auch Coaching-Leistungen gefördert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vergibt beispielsweise an Studierende, Akademiker und Wissenschaftler das sogenannte Exist-Gründerstipendium. Das Stipendium wird vom Europäischen Sozialfonds Co-finanziert. Allgemeine Förderstellen in Österreich sind:
- AMS: UGP – Unternehmensgründer-Programm für Personen, die arbeitslos sind, z.B. nach Kündigung oder für Hochschulabsolventen
- Austria Wirtschaftsservice
- WKO: die Wirtschaftskammer Österreich bietet auch Kleinkredite an
Ansonsten gibt es noch regionale Förderstellen für jedes Bundesland, z.B.
- das Center for Academic Spin-offs Tyrol
- das „Build!“ – Business Creation Center Salzburg etc.
Experten und Kurse für Existenzgründung
In vielen Gemeinden und Städten gibt es öffentliche Stellen, wo Experten für Existenzgründung Jungunternehmer beraten. Der Staat ist daran interessiert, neue Geschäftsideen zu unterstützen und so die lokale Wirtschaft zu fördern. Gründungsexperten können z.B. auch darüber Auskunft geben, welche Gründerstipendien für das vorliegende Projekt in Frage kommen.
Viele Volkshochschulen bieten auch Kurse an, um sich optimal auf die Geschäftsgründung vorzubereiten. Nutzen Sie diese Angebote!