Produkte, die das Cannabinoid CBD enthalten, werden auch bei uns in Österreich stetig beliebter. Doch wie groß ist der Markt für CBD und ist dieser überhaupt legal? Diese und weitere Fragen möchten wir Ihnen gerne in dem folgenden Artikel beantworten.
Ist Handel mit CBD-Produkten in Österreich möglich?
Grundsätzlich ist der Handel mit Präparaten, die das Cannabinoid CBD enthalten, in Europa und somit auch in Österreich legal. Erst kürzlich entschied der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, dass CBD kein Suchtmittel ist und deshalb auch frei in der gesamten Europäischen Union gehandelt werden darf. Das hat nicht nur zur Folge, dass bei uns in Österreich CBD-Öle,- Harze und sogar Blüten für den Verkauf freigegeben sind, sondern auch, dass der Export ins europäische Ausland floriert.
Sonderfall bei Nahrungsergänzung und Kosmetik:
Anders sieht das bei Präparaten mit CBD aus, welche als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetik verkauft werden sollen. Für diese Produkte ist eine spezielle Genehmigung des Gesundheitsministeriums erforderlich, da die Behörde solche CBD-haltigen Waren nach der sog. Novel Food Verordnung behandelt. Das bedeutet, dass Händler von CBD-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika eine entsprechende Sondergenehmigung für den Verkauf von »neuen Lebensmitteln« benötigen. Leider ist das Gesundheitsministerium nicht dafür bekannt, entsprechende Anträge positiv zu entscheiden. Aus diesem Grund müssen betroffene Geschäftsleute oft auf einen simplen Marketing-Trick zurückgreifen und die Produkte einfach umbenennen. So werden beispielsweise aus Nahrungsergänzungsmitteln schnell »Aroma-Präparate«.
Es handelt sich also leider immer noch um eine Grauzone, was vor allem kleinere Betriebe oft noch zögern lässt in den österreichischen CBD-Markt einzusteigen. Vor allem aber sorgt dieser Umstand dafür, dass die Konkurrenz aus Ländern, wie zum Beispiel: China, USA und Kanada sehr groß ist.
Sind negative Konsequenzen möglich?
Falls ein CBD-haltiges Mittel als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetik deklariert wird und als solches auf den österreichischen Markt kommt, können für den Händler tatsächlich unangenehme Konsequenzen eintreten. Im schlimmsten Fall, kann die Ware beschlagnahmt und ein Ordnungsgeld fällig werden. Da sich die Gesetzeslage zu CBD und Cannabis im Allgemeinen zur Zeit weltweit in einem Wandel befindet, ist glücklicherweise nicht auszuschließen, dass sich dieser Umstand noch verbessert.
Wie groß ist der CBD-Markt in Österreich?
Der Wirtschaftsverband Cannabis Austria, kurz WVCA, hat diesbezüglich Zahlen veröffentlicht. Laut Schätzung des Verbandes erzielen CBD-haltige Produkte in Österreich einen Gesamtmarktwert von circa 250.000.000 EUR. Das ist eine Menge Geld, die dank der hohen Gewinnspanne sowie der großen Nachfrage in Österreich umgesetzt werden kann. Allein vom finanziellen Standpunkt aus gesehen, lohnt sich der Einstig in den österreichischen CBD-Markt laut diesen Zahlen allemal. Dieser Boom kann jedoch selbstverständlich auch negative Grundvoraussetzungen für Einsteiger auf dem CBD-Markt haben, so ist es unter anderem schwierig, gegen die bereits existierende Konkurrenz zu bestehen.
Warum ist die Nachfrage so hoch?
Die steigende Nachfrage nach CBD-haltigen Produkten hat, nach unserer Auffassung, mehrere Gründe. Zum einen ist Cannabis mittlerweile deutlich verankerter in der Gesellschaft, als noch vor wenigen Jahrzehnten. Gleichzeitig sind die Menschen mit der Zeit gesundheitsbewusster geworden. Dass Cannabis, insbesondere der extrahierte Wirkstoff CBD, zur Gesundheitsförderung beitragen kann, wird den Menschen immer bewusster.
Mittlerweile ist der Gebrauch von CBD zu einem wahren Lifestyle avanciert und weit entfernt von dem dunklen Drogenimage, welches der Cannabispflanze aufgrund anderer Inhaltsstoffe(zu unrecht) anhaftet. Des Weiteren etablieren sich ständig neue Produkte. Die Produktpalette reicht von den bereits erwähnten Ölen, über Tees, bis hin zu Lollis. Dieses, breit gefächerte Sortiment, lockt selbstverständlich eine Vielzahl an potenziellen Kunden an.
Die zuletzt vergangene Zeit, voller Entbehrungen und Einsamkeit während der Corona-Pandemie, ist ebenfalls ein Aspekt, warum immer mehr Menschen auf die beruhigenden Mittel mit CBD-Gehalt(kein psychoaktives THC) zurückgreifen. So können beispielsweise Stress und Angst besser verarbeitet werden, ohne sich zu berauschen. Welche Gründer, laut unserer Meinung, für eine steigende Nachfrage nach CBD-Produkten verantwortlich sind, haben wir noch einmal übersichtlich in einer Auflistung für Sie zusammengefasst:
- das allgemeine Gesundheitsbewusstsein hat sich verstärkt
- CBD ist ein Lifestyle
- großes Produktsortiment
- Stress und Angst während der Corona-Pandemie.
Unser Fazit lautet:
Die gute Nachricht zuerst: Der Handel mit CBD-haltigen Produkten ist in der gesamten Europäischen Union legal. Das hat der Europäische Gerichtshof unlängst entschieden. Eine Ausnahme bilden in Österreich nur Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika. Aufgrund dieser Gesetzeslage ist ein florierender Export in andere europäische Länder entstanden. Doch auch bei uns in Österreich ist die Nachfrage nach CBD-Präparaten hoch. Die Gründe dafür sind vielfältig, so hat sich beispielsweise der Gesundheitssinn der Gesellschaft geändert und das Cannabinoid CBD hat nachweislich positive Effekte.
Der CBD-Markt in Österreich ist riesig und setzt mehrere hundert Millionen Euro um. Spätestens bei diesen Zahlen ist klar, dass CBD ein Lifestyle-Produkt ist. Ob es schlussendlich sich für Sie lohnt, in den österreichischen CBD-Markt einzusteigen, sollten Sie aufgrund der Gegebenheiten nun leicht entscheiden können.
Weiterführende Quellen zum Thema:
https://www.wko.at/branchen/ooe/handel/lebensmittelhandel/inverkehrbringen-von-cbd-produkten.html
https://hanfama.com/ist-cbd-in-oesterreich-legal-die-rechtslage/
https://www.kirschner-recht.at/ist-cbd-in-oesterreich-legal/
https://arge-canna.at/richtigstellung-cbd-bleibt-zu-100-legal/
https://www.derstandard.at/story/2000121902990/die-hanfbranche-atmet-auf